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Eine Stadt im Wandel
Hildesheim entdeckt seine kulturelle Kraft und erkennt, bei Bosch nur Beifahrer zu sein


Die Hier leben wir gern-Reihe macht Station in Hildesheim, der einzigen Großstadt im Landkreis Hildesheim. Der Begriff Großstadt trifft zu, aber er trifft auch nicht zu. Das hängt mit der ominösen 100.000 Einwohner-Marke zusammen. Nach der offiziellen Zählung des Zensus unterschreitet Hildesheim diese Marke knapp. Nach den eigenen Daten der Stadt liegt die Zahl der Bürgerinnen und Bürger drüber. Warum sich das für die Kasse der Stadt sehr positiv auswirkt, erklärt Oberbürgermeister Ingo Meyer.


Hildesheim ist vom Selbstverständnis her eine kleine Großstadt – und damit ist wohl auch schon der besondere Charme dieser Metropole im Landkreis umschrieben. Hildesheim ist groß, aber nicht so groß, um überheblich zu sein. Hildesheim ist klein, klein genug, um sich in den Stadtteilen und dem gesamten Gebilde zurechtzufinden. Die rund 100.000 Hildesheimerinnen und Hildesheimer sind also Großstädter in einer Fast-Großstadt. Dieses kleine Detail „bringt der Stadt Mehreinnahmen von rund 10 Millionen Euro“, freut sich der OB über Zuschüsse und Förderungen. Ingo Meyer ist dabei eigentlich nur wichtig, dass „wir keine schrumpfende Stadt sein dürfen“. Dafür stehen die Zeichen nicht schlecht: Statistiker der Stadt haben errechnet, dass die Zahlen bis 2040 knapp über 100.000 stabil blieben.


Weniger erfreulich: Für die rund 100.000 Bürgerinnen und Bürger ist der Wohnraum knapp. Wer umziehen oder zuziehen will, hat es nicht leicht, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Einer der Hauptgründe: Die Baukosten sind in den letzten zehn Jahren explodiert. Da hilft eigentlich nur sozialer Wohnungsbau. Der OB verweist auf die gbg, die in den letzten Jahren kontinuierlich geförderte Wohnungen geschaffen habe, aber auch freifinanzierte. Mehr zu bauen, mehr Wohnungen auf dem Markt zu haben, sei das einzige Mittel gegen die Steigerungen, ist Ingo Meyer überzeugt und verweist auf das Ostend. Allein dort gibt es neue 650 Wohneinheiten, wenn alles fertig ist. Aber auch auf dem ehemaligen DJK-Gelände neben der Volksbank-Arena wird bald großflächig gebaut: „Das ist in der Pipeline, da arbeiten wir dran. Und auch auf dem Wasserkamp werden nicht nur Einfamilienhäuser – die wir auch brauchen – gebaut, sondern es entsteht dort auch Geschosswohnungsbau.“ Die Stadt selbst könne nur Flächen bereitstellen und entwickeln. Und was die örtliche Quadratmetermiete angeht, hat der OB eine eigene Einschätzung, die vielleicht überrascht: Im Vergleich der Großstädte seien die Mieten in Hildesheim sehr moderat.


Mehr Wohnraum ließe sich auch in der Innenstadt finden. In den letzten Jahrzehnten wurde das Wohnen aus den Innenstädten mehr und mehr zurückgedrängt – keine rein Hildesheimer Entwicklung. Dadurch büßten die Zentren an Attraktivität ein. Heute würden Wohnungen über Geschäftslokalen als Lagerraum zweckentfremdet, klagt Ingo Meyer. Aber: Auf dem Areal des ehemaligen Stulle-Gebäudes könne man sehen, dass innerstädtischer Wohnraum sehr wohl attraktiv sein könne. Man braucht kein Auto mehr oder nur noch selten. Attraktive Angebote in der Innenstadt sind Gastronomie, Einzelhandel und eben auch das Wohnen. Mit dem Rahmenplan „Innenstadt 2030“ hat Hildesheim sich auf den Weg gemacht. Es sei der Versuch, neue Impulse zu setzen, letztlich mit dem Ziel, Städtebauförderung zu bekommen. Bis dahin seien es nur kleinere Maßnahmen, die möglich wären: zusätzliche Bänke und mehr Grün im Stadtbild.


Hildesheim wird fahrradfreundlicher – es gibt bereits Straßenspuren nur für Zweiräder, wie am Hohnsen oder in der Goslarschen Straße. Da sei man aber nicht ideologisch, sagt Meyer. „Es geht nicht darum, die Autos aus der Innenstadt rauszudrängen. Wir wollen Angebote schaffen, dass man stattdessen auch mit dem Fahrrad fahren kann.“ Ein Nebeneinander soll entstehen, kein Entweder-Oder. Es müssten Kompromisse her. Daneben soll der ÖPNV gestärkt werden. Mobilität braucht intelligente Lösungen, die mehr sind als ein Verkehrsleitsystem mit großen Displays. Hildesheim wird über das Programm „Smart Cities“ durch den Bund gefördert. Vieles richtet sich nach Fördermöglichkeiten, erklärt der Oberbürgermeister. Dabei gehe es einerseits darum, Kriterien zu erfüllen und andererseits nicht etwas 1:1 zu übernehmen, was andere Städte schon machen.


Auch bei anderen Förderungen geht es darum, Ideen zu entwickeln: Der „Start.Platz“ im Puls-Gebäude am Angoulêmeplatz ist ein Beispiel dafür. Start-ups finden dort eine Basis, von der aus sie ihr Business auf die Beine stellen können. Darum herum soll ein Gründungsökosystem wachsen, so nennt es der Oberbürgermeister. Für junge Unternehmerinnen und Unternehmer werden dort durch die Wirtschaftsförderung der Stadt gerade passende Strukturen geschaffen. Das betrifft auch die Sozialwirtschaft auf Gut Steuerwald. „Nicht alles ist digital, aber wir können da mit Fördermitteln und vergleichsweise kleiner Unterstützung durch die Stadt viel erreichen“, so der OB zum Modellprojekt „Smart City“.


Förderprogramme sind für alle, die da nicht im Thema sind, vor allem eines: abstrakt. Sie haben mit der Lebenswirklichkeit der Bürgerinnen und Bürger erst einmal wenig zu tun. Da betrifft es sie schon mehr, wenn Straßen so unglücklich gesperrt sind, dass man große Umwege in Kauf nehmen muss, um ein eigentliches nahgelegenes Ziel zu erreichen. In den letzten Jahren wurde deutlich: Es bedarf eines Baustellenmanagements bei der Stadtverwaltung. Das war eine deutliche Forderung an Politik und Verwaltung. „Seit einem Jahr haben wir eine Stelle besetzt“, freut sich Ingo Meyer. Eine Baustellenkoordinatorin ist im Amt und hat sich bereits die Abläufe bei der SEHI und der EVI angesehen. Der OB meint aber auch: „Wenn es besser funktioniert, merken es die Bürgerinnen und Bürger kaum.“ Aber damit es besser funktioniert, müssen die Bauarbeiten für die Kanal-, Gas-, Fernwärme- und Elektrizitätsnetze aufeinander abgestimmt werden, damit die Straßen zumindest nicht mehrmals aufgebaggert werden müssen.


Eine Baustelle ist zu einem Reizthema in der Stadt geworden: die Dammstraße und die darunterliegende historische Brücke. Nach intensiven Beratungen und der Orientierung an rechtlichen Rahmenbedingungen ist die Brücke jetzt durch eine neue „Brücke“ überspannt. Eine Lösung, mit der alle leben können. Aber Meyer sagt auch deutlich: „Es ist ärgerlich, dass das so lange gedauert hat.“ Gleichzeitig ist Hildesheim eine UNESCO-Welterbestadt – und das macht den OB auch stolz. Ob historische Stätten Fluch oder Segen seien, beantwortet der OB deshalb auch mit: „Sowohl als auch. Wir sind froh, so eine historische Stadt zu haben.“ Die Kosten für die Brücke müsse allerdings der Hildesheimer Steuerzahler tragen. „Das finde ich nicht in Ordnung.“


Der Landesrechnungshof sagt, dass die finanzielle Situation der Kommunen schlecht sei. Der Grund: Bund und Land haben zusätzliche Aufgaben auf die Kommunen übertragen, ohne diese finanziell auszugleichen. Auch die Kostensteigerungen beim Personal hätten die Haushalte massiv belastet, ergänzt der OB. Aber in Hildesheim scheint die Lage so schlecht gar nicht zu sein. Die Stadt stehe wirtschaftlich auch im Vergleich zu den anderen großen Städten des Landes relativ gut dar. Das hänge auch mit dem Zukunftsvertrag, einer Entschuldungshilfe des Landes, zusammen. Hildesheim ist dadurch sehr zurückhaltend im Ausgeben von Geld. „Wenn wir nur nach dem Haushaltsplan gingen, dürften wir uns keine zusätzlichen Aufgaben leisten“, so der OB. Aber man sei in den letzten Jahren wirtschaftlich erfolgreich gewesen, so dass mit Überschüssen die aktuellen Defizite aufgefangen werden können.


Allerdings sind aus dem Hildesheimer Wald wenig positive Meldungen zu hören: Bosch, der größte Arbeitgeber der Region, plant einen Stellenabbau. Bis Ende 2026 soll der 600 Beschäftigte betreffen. „Das macht mir Sorgen, insbesondere wegen der vielen Familien. Ich stehe im intensiven Austausch mit unterschiedlichen Beteiligten aus dem Konzern.“ Aber es sei am Ende eine unternehmerische Entscheidung. „Wir haben immer alles getan, dass Bosch sich hier wohl fühlt, und tun das auch weiterhin.“ Der Grund für die Lage bei Bosch: Die E-Mobilität, eigentlich eine Zukunftstechnologie, schwächelt. Die Stadt hat auf unternehmerische Entscheidungen keinen Einfluss. „Wir sitzen nicht im driver`s seat“. Der OB ist bei Bosch nur Beifahrer. Wenn Arbeitsplätze verloren gingen, müssten die gut ausgebildeten Beschäftigten aber wenigstens in der Region bleiben, fordert Meyer mit Blick auf den Fachkräftemangel.


Hildesheim wäre in diesem Jahr fast Kulturhauptstadt Europas geworden. „Wir waren zuletzt noch mit Chemnitz im Topf“, so Meyer leicht wehmütig. Was ist von dem Schwung der Bewerbung geblieben? Sichtbares Zeichen ist die KulturRegionale, ein Programm über drei Monate mit 350 Veranstaltungen – sie ist gerade gestartet. Ideen aus der Bewerbung wurden aufgegriffen und bestehende Veranstaltungsformate weiterentwickelt. Dem Vernetzungsgedanken haben die Bewerbung und die Folgen gutgetan. Zweiter nachhaltiger Punkt: die Stadtentwicklung. „Mit dem Puls haben wir am Angoulêmplatz ein Gebäude, das für die Kultur, die Entwicklung des Umfeldes und darüber hinaus ausstrahlt. Das sind Ausflüsse der Kulturhauptstadt-Bewerbung, die wir sonst nicht umgesetzt hätten. Die Kulturverwaltungen des Landkreises und der Stadt sitzen jetzt in einem Großraumbüro“, freut sich der Oberbürgermeister. Das sei nachhaltig, das seien Mehrwerte.

Aber was ist für Ingo Meyer das entscheidende Thema dieser Tage? „Der gesellschaftliche Zusammenhalt ist in den letzten Jahren immer schlechter geworden. Wir müssen uns wieder bewusstwerden, dass wir in einem tollen Land, in einer tollen Stadt leben.“ Dabei sei die Zeit wahnsinnig schnelllebig und extrem herausfordernd. Es gäbe viele Brüche und Ängste. „Unser Fokus ist, hier in Stadt und Region den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu bewahren, Gemeinschaft zu pflegen.“ Der OB möchte: „Unabhängig von Herkunft und Hautfarbe, dass wir alle, die wir hier leben, in einem Austausch bleiben.“


HALLO HILDESHEIM!


Unser Team durfte am 28. Mai einige Hildesheimerinnen und Hildesheimer auf dem Wochenmarkt kennenlernen. Bei schönstem Wetter wurden nette Gespräche geführt und köstlicher Kaffee getrunken.

Gewinnen Sie den Paxino-Eiswagen* für Ihre Veranstaltung!

Notieren Sie sich jede Woche den Buchstaben aus der Illustration zu unserer Serie „Hier leben wir gern“. Nach der letzten

Veröffentlichung (20.9.25) ergibt sich ein Lösungssatz aus 18 Buchstaben. Rufen Sie uns dann an* und gewinnen Sie mit viel Glück für einen Nachmittag Ihr eigenes Eis-Event**!


*Die Hotline ist ab dem 20. 9. 2025 aktiv. Der Gewinner wird schriftlich benachrichtigt.


**Der Eiswagen ist 4 Stunden vor Ort, bis ca. 100 Personen, Wert: 799 €, Innenstadt und Landkreis Hildesheim,

Einlösbar in 2026 (Terminreservierung bis Januar 2026)

„Hildesheim überzeugt!“


„Die über 1200 Jahre alte Bistumsstadt liegt inmitten einer landschaftlich reizvollen Umgebung. Dies und die Kombination vielfältiger Kultur-, Sport- und Freizeitangebote schaffen eine hohe Lebensqualität in Hildesheim. In diesem Jahr zeigt z.B. die „KulturRegionale“ eindrucksvoll, wie vielfältig und gemeinschaftlich unsere Kulturlandschaft ist – und wie sie durch Kooperation und gegenseitige Unterstützung weiter wächst. Von Juni bis September finden mehr als 350 Veranstaltungen in Hildesheim und der Region statt – unter www.kulturregionale.de finden Sie das Programmheft sowie Hintergrundinformationen zu den unterschiedlichen Veranstaltungsformaten. Die Stadtverwaltung arbeitet kontinuierlich daran, dass Hildesheim nachhaltig wächst und ein attraktiver Ort zum Leben und Arbeiten bleibt. An vielen Stellen im Stadtgebiet wird diese Entwicklung aktuell besonders deutlich. Ich denke hier vor allem an das Stadtquartier Ostend, das für alle Lebensphasen attraktive Lebensbedingungen in stadtnaher Lage mit einer hervorragenden Infrastruktur bietet. Ich denke aber auch an die umfassende Sanierung und die Wiedereröffnung des Ernst-Ehrlicher-Parks. Der Ernst-Ehrlicher-Park ist nicht nur die größte zusammenhängende Grünfläche in der Innenstadt, sondern auch ein bedeutender Ort für das Stadtklima, die Biodiversität und die Lebensqualität. Die Wiederherstellung historischer Sichtachsen und neue Aufenthaltsorte am Wasser tragen dazu bei, dass der Park in seiner ursprünglichen Gestaltungsidee des englischen Landschaftsgartens wieder auflebt – und dabei doch den Herausforderungen des Klimawandels aktiv begegnet. Liebe Leserinnen und Leser, mit seinen zahlreichen Freizeitmöglichkeiten, dem lebendigen Kulturleben, zahlreichen Sportangeboten sowie einer hohen Bildungs- und Innovationsdichte ist unsere schöne Stadt ein Ort, an dem es sich gut leben lässt.“


Ihr Dr. Ingo Meyer, Oberbürgermeister der Stadt Hildesheim

3 Zahlen zum Hildesheimer Bildungssystem

Schülerinnen und Schüler gehen in Hildesheim zur Schule

Studierende sind an der HAWK Hildesheim/Holzminden/Göttingen eingeschrieben.

Studierende sind an der Universität Hildesheim eingeschrieben.

„Weil wir mit jungen Menschen die Zukunft gestalten – unter diesem Motto begrüßen wir unsere neuen Auszubildenden bei der EVI. Mit viel Zusammenhalt, Sicherheit und direkter Einbindung ermöglichen wir gemeinsam einen erfolgreichen Start in das Berufsleben. Uns ist es wichtig, dass sich jede und jeder bei der EVI von Anfang an wohl fühlt, dafür haben wir besondere Programme und eine tolle Einführungswoche.“


Mustafa Sancar, kaufmännischer Geschäftsführer

EVI Energieversorgung Hildesheim

Mehr Zeit für die Pflege dank innovativer Softwarelösungen

Die MEDIFOX DAN-Gruppe mit Hauptsitz nahe des Hildesheimer Flugplatzes ist auf die Entwicklung innovativer Softwarelösungen und Services für die professionelle und nicht professionelle Pflege, therapeutische Praxen sowie Kinder-, Familien- und Jugendhilfeeinrichtungen spezialisiert. 1994 in einem Hildesheimer Wohnhaus gegründet, beschäftigt das Unternehmen mittlerweile über 900 Mitarbeitende an bundesweit acht Standorten. Seit Mitte des Jahres 2022 gehört MEDIFOX DAN dem global führenden Healthcare Konzern Resmed an, der umgerechnet knapp eine Milliarde US-Dollar in den Anschluss an die Unternehmensgruppe investiert hat. „Unter dem Motto ‚Mehr Hilfe für Helfer‘ unterstützen wir täglich unsere Kundinnen und Kunden dabei, die Herausforderungen ihres Pflegealltags noch besser zu bewältigen. Dabei setzen wir als eines der marktführenden Unternehmen im Bereich Pflegesoftware ganz besonders auf innovative Lösungen“, erklärt Co-Geschäftsführer Joachim Kiefer. MEDIFOX DAN hat es sich zur Mission gemacht, durch Digitalisierung und Innovationen, beispielsweise den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Touren- und Dienstplanung von Pflegediensten und -einrichtungen, wieder mehr Zeit für das Wesentliche zu schaffen: die Pflege an sich.

Ein Herz für Hildesheim


„Engagierte Vereine, tolle Projekte, motivierte Menschen – Hildesheim ist lebendig und vielfältig. Wir bei der Sparkasse möchten, dass das so bleibt. Auf unserer Spendenplattform

www.heimatherzen.de können auch Sie Ihr Lieblingsprojekt fördern. Zum Beispiel die Anschaffung von Rollerständern für den Kindergarten St. Mauritius – schauen Sie auf unsere Seite und machen Sie mit!“


Ihr Jürgen Twardzik, Vorstandsvorsitzender

Sparkasse Hildesheim Goslar Peine

Anna-Lena Lorenz

„Hildesheim ist für mich Heimat – ein Ort voller Erinnerungen und vertrauter Wege. Gleichzeitig sehe ich hier viele Perspektiven für die Zukunft, sei es beruflich, kulturell oder im persönlichen Umfeld. Diese Verbindung aus Vertrautheit und neuen Möglichkeiten macht die Stadt für mich besonders lebenswert.“

„Ich erlebe jeden Tag aufs Neue, was das Handwerk so besonders macht: Es ist weit mehr als präzise Arbeit mit den Händen – es ist gelebte Leidenschaft, Weitergabe von Wissen und die Fähigkeit, sich immer wieder neu auf Veränderungen einzustellen. Mit Verlässlichkeit und beeindruckender Krisenfestigkeit. Gerade in bewegten Zeiten geben Handwerkerinnen und

Handwerker unserer Gesellschaft Halt. Sie sind nicht nur ein Teil der Wirtschaft – sie sind ihr Herzschlag.“


Yannik Herbst,

Leitung Kommunikation, HWK Hildesheim-Südniedersachsen

„Verantwortung tragen und gestalten“

In vierter Generation: Marius Schröter will die Heinrich Schröter GmbH mit ihren rund 500 Mitarbeitenden weiterentwickeln.

Drei Generationen der Familie Schröter waren bereits im Gebäudereinigungshandwerk aktiv, als Marius Schröter die Verantwortung für die Heinrich Schröter GmbH übernahm. Der 30-Jährige will das 1934 von Malermeister Heinrich Schröter gegründete Unternehmen weiterentwickeln. Der Betrieb ist einer der größten Arbeitergeber in der Region: Rund 500 Menschen sind bei der Heinrich Schröter GmbH beschäftigt, davon sind rund 70 Prozent Mitarbeiterinnen. Gerade in dieser Branche haben Frauen die Möglichkeit, einerseits erwerbstätig zu sein und gleichzeitig die Arbeitszeiten mit einer gewissen Flexibilität einteilen zu können. Wertschätzung den Mitarbeitenden entgegenzubringen, ist ihm sehr wichtig, sind doch Reinigungskräfte in der Rangliste attraktiver Berufe nicht sehr weit oben angesiedelt. Dennoch bieten sich auch in dieser Branche zahlreiche interessante Qualifizierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten. Davon berichtet Marius Schröder im Interview:


Sie haben gerade einen Generationswechsel in Ihrem Unternehmen vollzogen, die vierte Generation der Familie Schröter führt den Betrieb. Was hat Sie dazu bewogen, diese Tradition fortzusetzen?

Marius Schröder: Ich bin mit dem Unternehmen aufgewachsen und habe schon in den Sommerferien regelmäßig in der Grundreinigung mitgearbeitet. Damals war für mich noch nicht klar, ob ich den Betrieb eines Tages übernehmen möchte – das hat sich erst im Laufe meines Studiums entwickelt. Die Entscheidung war letztlich eine sehr bewusste: Ich sehe darin die große Chance, eine gewachsene Struktur aktiv mitzugestalten und in die Zukunft zu führen. Dass wir bereits in vierter Generation arbeiten, ist für mich dabei Ansporn und Verpflichtung zugleich.


Wie hat sich die Branche und wie hat sich die Heinrich Schröter GmbH zuletzt entwickelt?

Die Branche steht heute unter deutlich mehr wirtschaftlichem und personellem Druck – insbesondere durch den Fachkräftemangel. Das verlangt von Betrieben wie unserem zunehmend unternehmerisches Denken, klare Strukturen und vorausschauendes Handeln. Wir sind in den letzten Jahren organisch gewachsen, haben unser Dienstleistungsspektrum erweitert und arbeiten kontinuierlich an der Digitalisierung unserer internen Abläufe. Besonders wichtig ist uns der partnerschaftliche Umgang mit unseren Kunden – viele Beziehungen bestehen seit Jahrzehnten und basieren auf gegenseitigem Vertrauen.


Haben Sie bereits eigene Schwerpunkte gesetzt beziehungsweise was sind Ihre Ideen für die Weiterentwicklung der Firma?

Ein klarer Schwerpunkt liegt im Aufbau neuer Dienstleistungen: Ab sofort bieten wir „Angebote zur Unterstützung im Alltag“ an, die über die Pflegekasse nach § 45b SGB XI abgerechnet werden können. Interessierte können sich bereits jetzt bei uns melden. Gleichzeitig arbeiten wir intensiv an unseren internen Strukturen. Wir möchten unsere Mitarbeitenden stärker einbinden, Verantwortung gezielt übergeben und gute Arbeit sichtbar machen – unabhängig von der jeweiligen Position. Mein Ziel ist ein Unternehmen, in dem jede und jeder mitgestalten kann und sich mit dem, was sie oder er tut, gesehen fühlt.


Wo liegen die aktuellen Schwierigkeiten in der Branche?

Der Fachkräftemangel ist nach wie vor die größte Herausforderung. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an Qualität, Flexibilität und Nachhaltigkeit. Gute Reinigung braucht Zeit, Fachwissen und Menschen, die das ernst nehmen – das steht aber oft im Widerspruch zum Preisdruck im Markt.


Was unternehmen Sie, um ein attraktiver Arbeitgeber zu sein und als solcher wahrgenommen zu werden?

Wir versuchen, ein Umfeld zu schaffen, in dem man sich wohlfühlt und Verantwortung übernehmen kann – unabhängig von der konkreten Aufgabe im Unternehmen. Ob in der Reinigung, in der Objektbetreuung oder im Büro: Wer sich einbringt, wird bei uns gesehen und gefördert. Dazu gehören faire Arbeitsbedingungen, Wertschätzung im Alltag und echte Entwicklungsperspektiven. Wir sind groß genug, um Vielfalt zu bieten – und gleichzeitig familiär genug, um den Menschen zu sehen.


Das Gebäudereinigerhandwerk wird gebraucht, hat aber kein gutes Image. Bieten sich für Mitarbeitende Qualifizierungs- und Aufstiegschancen?

Absolut. Viele vergessen, dass Gebäudereinigung ein Handwerk ist – mit eigener Ausbildung, Meistertitel und Spezialisierungen. Wer zuverlässig arbeitet, kann bei uns schnell Verantwortung übernehmen. Wir setzen auf interne Weiterentwicklung und fördern gezielt Mitarbeitende, die mehr wollen.


Wie gehen Sie mit der Verantwortung um, einer der größten Arbeitgeber der Region zu sein?

Diese Verantwortung nehme ich mit großem Respekt wahr. Für mich bedeutet das nicht nur, stabile Arbeitsplätze zu sichern, sondern auch ein verlässlicher Partner für unsere Mitarbeitenden, unsere Kunden und die Region zu sein. Als großer Arbeitgeber prägen wir das tägliche Leben vieler Menschen – ob durch unsere Dienstleistungen oder durch das Arbeitsumfeld, das wir gestalten. Deshalb arbeiten wir nicht nur an Prozessen und Strukturen, sondern vor allem an einer Unternehmenskultur, die Zusammenhalt, Verlässlichkeit und Weiterentwicklung fördert. Wir wollen Menschen Perspektiven geben – vom Einstieg bis zur Weiterqualifikation – und dabei authentisch bleiben. Unsere Wurzeln liegen in Hildesheim, und wir verstehen uns als Teil eines Netzwerks, das gemeinschaftlich Verantwortung trägt und gestalten will.

„Wohnen bei der kwg heißt zuhause zu sein in Hildesheim - einer Stadt mit Geschichte, Kultur und Lebensqualität. Ob historische Altstadt, grüne Parks oder moderne Infrastruktur - hier lässt es sich gut leben. Unsere bezahlbaren Wohnungen bieten Komfort für alle Generationen. Finden Sie Ihr neues Zuhause bei der kwg in Hildesheim – einer Stadt die Tradition und Zukunft vereint!“


Max Dettmar, Kundencenter

Hildesheim – Vermietungen, kwg Hildesheim

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